Warum neurozentriertes Augen-Training Rückenschmerz lindert, und verkürzte Hüftbeuger freut.

Nach langem Sitzen kennst du das sicher auch:

• Beim Aufstehen brauchst du etwas Anlauf.

• Die ersten Schritte ziehen im unteren Rücken.

• Der Rücken meldet sich den Tag über immer wieder.

„Ihr Hüftbeuger ist aufgrund des Sitzens verkürzt, dehnen Sie den mal.“

Wenn es nur so einfach wäre, diesen Muskel zu dehnen. Jeder redet nur vom Dehnen und irgendwie ist es doch immer derselbe Rat, findest du nicht auch?

Dein Trainer rät dir, neben einem abgerundeten Kraft-Programm, das zumindest mal auf Ganzheitlichkeit ausgerichtet ist, eine ganz bestimmte Hüftbeugerdehnung am Boden – ein weiter Kniestand, in den man hineindehnt.

Deine Freundin Uschi findet sie total super und schwört auf diese Übung, die gefühlt jeder macht.

❌ Du streckst dich da rein, dehnst und drückst, und es geht keinen Zentimeter weiter.

Bei der Übung bekommst du keine effektive Dehnung hin und die Rückenschmerzen gehen auch nicht weg. Es fühlt sich an, als ob dein Körper so völlig anders reagieren würde als bei den anderen.

🧠 Was passiert da?

• Dein Gehirn erhält Reize, die „unsicher“ sind, du bemerkst davon nichts – es schickt dich in einen Schutzreflex.

• Das Gehirn schaltet auf stur und sendet dir sofort Unbeweglichkeit.

• Diese Übung bringt dir in deiner Ausführung weiterhin nichts.

🧠 Dein Gehirn braucht klare Signale, dass das, was du gerade tust, „sicher“ ist – dazu verändern wir die Übung später an verschiedenen Stellen.

Wo andere jetzt wie ein Weltmeister dehnen würden, dir sogar raten, das endlos lang in derselben Dehnposition auszuhalten, gehen wir Neurotrainer völlig anders ran – gehirnbasiert.

Du würdest dich in dieser Dehnstellung nur weiter in den besagten Schutzreflex hineinbegeben, und dein Gehirn bekommt so ständig die Information, dass du diese Bewegung nicht beherrschst.

Stimmen, die meinen, man müsse eine Dehnposition nur lang genug durchhalten, wissen eines nicht – der Körper braucht jetzt eine völlig andere Dosierung, mehr Sicherheit und ggf. eine ganz neue Ansteuerung. Zu langes Verharren in derselben Dehnposition löst bei den meisten Menschen exakt diese Schutzreflexe wieder aus.

💡Es muss eine andere Ansteuerung her!

👀 Hast du schon mal darüber nachgedacht, deine Augen einzusetzen? Wie die Augen?

Ja, die Augen geben dir visuelle Reize in dein System durch das, was du siehst.

🧠 Du siehst übrigens mit dem Gehirn und nicht mit den Augen.

Ist dieser Input (Reiz) der Augen nicht sicher, sagt sich dein Gehirn:

„Ne, lass mal, da zieh ich die Notbremse und hau dir so richtig viel Unbeweglichkeit in deinen Hüftbeuger, vielleicht auch ein wenig Schmerz im Rücken, damit du damit aufhörst, dein Verhalten änderst“.

Jetzt kommen die Augen als mögliche Ursache deutlicher ins Spiel.

Die Augen regeln Haltungs- und Stellreflexe mit, also wie stabil du in deiner Haltung und Wirbelsäule zu jeder Sekunde bist.

Ist die Info, die durchs Auge reinkommt, nicht gut verarbeitbar, fühlt sich dein Gehirn erneut unsicher – schon beim Runtergehen in die Dehnposition und beim Einnehmen dieser… du musst also das, was reinkommt, unbedingt verbessern und nicht an dem herumtüfteln, was rauskommt, sprich noch mehr am Hüftbeuger ziehen.

In der biomechanischen Betrachtungsweise wird seit Jahrzehnten immer danach geschaut, was rauskommt (Output), nicht aber was reinkommt (Input). Da schaut man auf den unbeweglichen Hüftbeuger und sieht nur das.

Ein Neurotrainer schaut auf das, was reinkommt.

Der Output, deiner Augenbewegung beim Runtergehen in die Dehnposition, ist also negativ. Du hast demnach sofort eine steife Hüfte und ein Hüftbeuger, der nicht nachgeben will – das Gehirn ist durchgehend am Notbremse ziehen und keiner bemerkt das.

Die Folge ist, deine Muskeln ziehen sich zum Schutz des Hüftgelenks zusammen. Dann kannst du dehnen, so viel du willst, du wirst keinen Millimeter mehr im weiten Kniestand herausholen, um den Hüftbeuger zu dehnen.

💡 Setzen wir die Augen nun besser ein:

Du kannst die Augen in verschiedene Richtungen bewegen, und das wird von Hirnnerven innerviert. Diese Bewegungen sind mit Stellreflexen verbunden, die auf deine Haltung sofort einwirken.

Wir Neurotrainer sagen: „Der Körper folgt den Augen“.

➡️ Schaust du nach unten, dann denkt dein Gehirn: „Beug dich“, das ist die Beugung, die somit unterstützt, jedoch in manchen Situationen als ein Fallen interpretiert wird – das kann beim Hinuntergehen in die Dehnposition passieren und womöglich bei dir ständig der Grund sein.

Ergebnis: Schutzreflex, Unbeweglichkeit, Kraftlosigkeit, Schmerz.

➡️ Schaust du nach oben, wird der Hirnnerv 3 innerviert, so weiß dein Gehirn durch den Augenmuskel, dass du dich strecken willst – das ist schonmal besser als zu fallen.

Mit diesen Augenbewegungen kann man gezielt arbeiten.

Stimmt mit der Augenbewegung in der Sekunde, in der du den Hüftbeuger-Stretch einleitest was nicht, dann geht dein Gehirn SOFORT in die Schutzhaltung.

Zur Lösung:

  1. Setze diese Blickrichtung wirklich gezielt und kontrolliert ein.
  2. Halte dich fest, denn viele machen das freihändig, was auch schon ein Grund für eine Schutzhaltung darstellt, denn diese Menschen müssen am Gleichgewicht arbeiten.
  3. Fixiere einen Punkt an der Wand – das hilft deinen Augen sich auszurichten.
  4. Geh in die Position des Hüftbeuger-Stretches – Seite egal.
  5. Kippe das Becken nach hinten, raus aus dem Hohlkreuz, und mach die Wirbelsäule lang.
  6. Gehe so weit in den Stretch vor, bis der natürliche Stopp kommt.
  7. Jetzt schaust du mit beiden Augen schlagartig nach oben – der Kopf bleibt gerade.

Nur die Augen bewegen!

Na, hat es dich einen kleinen Ruck nach vorne katapultiert?

Sehr gut, dein Gehirn hat sich in diesem Moment, mit diesem Input, sicher gefühlt, der Hüfte Beweglichkeit freigegeben – der Output war positiv.

Nur zur Erinnerung – so sieht der Hüftbeuger-Stretch am Boden aus.

Ich schau zwar zur Kamera, aber du führst die Übung nun, wie links im Text beschrieben, aus.

Wieso sind Rückenschmerzen mit dem verkürzten Hüftbeuger so eng verbunden?

Rückenschmerzen entstehen u.a. durch die schlechte Verarbeitung der Infos vom Rücken zum Gehirn und umgekehrt.

Durch den richtigen Einsatz der Sinne (z.B. der Augen) können wir deinem Gehirn diese Sicherheit zurückgeben und Schmerzen lindern, damit die Lendenwirbelsäule ihre Hauptaufgabe zur Stabilität überhaupt verrichten kann. Das ist bei Leuten mit verkürztem Hüftbeuger und damit steifer Hüfte oft ein Spiel, das sich in den Hauptaufgaben umgedreht hat.

Ich spreche ungerne das Wort „verkürzt“ aus – die Hüftbeuger wurden einfach nur nicht mehr in vollem Umfang genutzt, sind nicht mehr in alle Richtungen gut kontrolliert. Verkürzte Muskeln gibt es nicht, denn es findet dennoch Bewegung und Längenveränderung in ihnen statt, da schnurrt nichts in sich zusammen und bleibt stecken.

„Die Qualität und Sicherheit deiner Bewegungen steigt und verbessert sich nur in dem Maße, wie du deine Bewegungen auch kontrollieren kannst.“

💡 Neurozentriertes Training setzt da an, wo andere nicht mehr hinsehen.

Eine unschlagbare Sichtweise durch eine neurologische Linse, denn oft wird nur biomechanisch auf das Problem gesehen, nur an Muskeln, Sehnen und Bänder gedacht… nicht aber an die Ansteuerung, und die leitet immer das Gehirn ein. Sie ist deine Schaltzentrale, dem der Rest folgt – der Muskel ist dumm und führt nur aus.

💡 An diesem evidenzbasierten Training wird in Zukunft niemand mehr vorbeikommen.

Von diesem Wissen und der Sichtweise der Neurotrainer, von denen es nur wenige in Deutschland gibt, kannst du profitieren. Wir wissen durch die führenden Neurotrainer der USA, die all das seit über 25 Jahren praktizieren, so viel mehr.

Wir haben 2024 – die Sportwissenschaft ist in Kommunikation mit der Neurowissenschaft, Medizin und Psychologie um so vieles weiter! Leider ziehen hier nicht alle nach. Es darf nicht mehr getrennt, die eigene Sparte verteidigt, es muss interdisziplinär voneinander gelehrt und gelernt werden.

Wie ich dir helfe:

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Nicole Vogel – Sportwissenschaftlerin Magister Artium (M.A.)